Audioprojekt: Maldecir – Fluchen im Spanischunterricht

auf vorbild-schule.de

Ich weiß nicht mehr, wie die Schülerinnen und Schüler meines Spanischkurses des Beruflichen Gymnasiums darauf kamen, aber plötzlich war das Thema da: Fluchen. Wie fluchen eigentlich die Spanier? Und wie können sie selbst auf Spanisch fluchen? Nachdem sie Fragen zu dem Thema gesammelt hatten, war klar: Wir produzieren ein Audio und veröffentlichen es. Diese Offenheit meiner Schülerinnen und Schüler musste ich natürlich nutzen. In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie wir vorgegangen sind und natürlich zeige ich dir auch das Ergebnis.

Die Lerngruppe

Die Lernenden sind im zweiten Spanisch-Lernjahr und gehen in die 12. Klasse des Beruflichen Gymnasiums. Ihre Schwerpunkte sind Wirtschaftslehre, Technikwissenschaften und Gesundheitswesen. Einige sind daran interessiert, die Sprache Spanisch zu erlernen. Die Mehrheit sieht jedoch zum jetzigen Zeitpunkt wenig Sinn darin, da ihr Fokus nicht darin liegt, im Ausland zu arbeiten. Es handelt sich um eine neugierige Lerngruppe, die man mit persönlichen Geschichten und Landeskunde durchaus leicht motivieren kann.

Die Vorarbeit für das Audio

Die Schülerinnen und Schüler haben Fragen, die sie zum Fluchen interessierten, aufgeschrieben. Da dieser Kurs mit 12 Lernenden sehr klein ist, haben wir dies im Plenum erarbeitet. Wenn die Gruppe größer gewesen wäre, hätte ich sie in Kleingruppen Fragen sammeln lassen und im Plenum gesammelt und geclustert. Anschließend hat sich jede/r eine Frage ausgesucht, bei der Interesse zur Beantwortung der Frage bestand und begonnen zu recherchieren. In diesem Zusammenhang bespreche ich auch immer wieder, was eine vertrauenswürdige Quelle ist (Impressum anschauen – Unterschied zwischen Primär – und Sekundärquelle – bei Wikipedia sich auch mal weiterklicken etc.).

Sie haben sich nach ihrer Recherche einen Text vorgeschrieben (Die Meisten zumindest.), gegenseitig kontrolliert und geübt vorzulesen. Die Muttersprachler einer anderen Sprache außer Deutsch entschieden sich, in der jeweiligen eigenen Sprache zu fluchen. Sie überlegten sich, wie sie dies umsetzen sollten und übten es ein. Von daher erweiterten wir das Fluchen in Spanien schnell auf weitere Länder, wie der Türkei, Russland und England.

Die Räumlichkeiten

Wir hatten zwei Klassenräume und einen kleinen Besprechungsraum, bei dem wir die Türen schließen konnten, zur Verfügung. Die Texte wurden in dem einen Raum geschrieben, geübt wurde im anderen Klassenraum. Auf dem Flur oder draußen wäre dies sicherlich auch möglich gewesen. Im kleinen Besprechungsraum haben sie die Sequenzen aufgenommen. (Wenn man bei dem Audio ganz genau hinhört, kann man die „Fluchgruppe“ proben hören, während eine andere Aufnahme stattfand. Schalldicht ist dieser Raum nicht, aber er hat schon ein Rückzugsort für die jeweiligen Protagonisten dargestellt.)

Die Technik

Ich brachte einen Zoom H2n Recorder mit. Eine Mini-Einführung in das Gerät reichte aus und die Schülerinnen und Schüler konnte eigenständig ihre Texte aufnehmen. Das Zusammenschneiden des Audios habe ich übernommen, da es leider nicht mehr Zeit für dieses Projekt gab. Ich habe das Audio mit der Software Audacity geschnitten. Audacity eignet sich sehr gut, da ich die einzelnen Sequenzen von ihrer Lautstärke ändern und angleichen, Musik hinterlegen, einzelne Versprecher herausschneiden kann usw. Zum Schluss habe ich den Zusammenschnitt als MP3 exportiert und voilà… das Audio ist fertig.

Didaktische Überlegungen

In Spanien kann man im Alltag sehr viel Schimpfen und Fluchen hören. Aber nicht nur in Spanien ist das Fluchen ein täglicher Begleiter. Das Fluchen ordne ich in die Landeskunde mit ein, so dass es auch im Kerncurriculum verankert ist. (Frei interpretiert, aber das lässt das Kerncurriculum meiner Meinung nach auch zu.). Beleidigungen sind im Alltag – im Netz noch mehr als auf der Straße – ein großes Thema. Von daher arbeiteten wir heraus, was eigentlich der Unterschied zwischen Beleidigungen und Fluchen ist. Durch diese Sensibilisierung erhoffe ich mir einen bewussteren Umgang mit diesem Thema. Und es macht einfach Spaß. Das Thema kam von den Lernenden aus. Dadurch war die Motivation per sé hoch. Wir wissen ja alle, dass Lernen besser funktioniert, wenn die Freude und Motivation dabei sind.

Jetzt möchte ich dich nicht länger auf die Folter spannen. Hier ist unser Endergebnis. Ich finde es ist richtig gut geworden.

Viel Spaß beim Anhören. Hoffentlich hast du genauso viel Freude beim Zuhören wie wir beim Produzieren.

Mitgewirkt haben Viktoria, Emily, Tessa, Denise, Sissi, Daniel, Christian, Melina, Darlene, Bilal und Alysha. Vielen Dank für euren Einsatz.

Unterschrift Anne

Inspirierendes Zitat*

* = Darf gerne kopiert, verwendet und geteilt werden :-)

Zitat Schule
Zitat teilen