An einer Gesamtschule gab es kürzlich eine besondere Zusammenarbeit: Die Lehrerin für Französisch und die Lehrerin für Spanisch haben ihre benachbarten Klassen der 8. Jahrgangsstufe zusammengelegt. Mit offenen Türen zwischen den Klassenräumen wurde eine gemeinsame Unterrichtsstunde gestaltet, die den Austausch zwischen beiden Sprachen förderte. Eine weitere Besonderheit war in dieser Stunde, dass Schülerinnen und Schüler der Haupt-, Realschule und gymnasialen Stufe zusammen in einem Raum saßen und miteinander lernten.
Begrüßung auf mehreren Sprachen
Die Stunde begann mit einer Begrüßung in verschiedenen Sprachen. „Bonjour“ und „¡Hola!“ waren dabei ebenso zu hören wie Begrüßungen aus anderen Sprachräumen. Der lockere Einstieg löste an der einen oder anderen Stelle die Zurückhaltung.
Austausch und Vergleiche
In gemischten Gruppen sprachen die Schülerinnen und Schüler über ihre Erfahrungen mit Sprachen und ihre persönlichen Kenntnisse. Die Lehrerinnen gaben dazu Leitfragen in die einzelnen Gruppen, damit sie sich besser kennenlernen konnten. Sie beschäftigten sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Spanisch und Französisch und entdeckten ähnliche Wörter. Weiterhin wurden sie durch die Leitfragen angeregt, sich als Fremdsprachenlerner zu reflektieren. Dieser Austausch regte viele Gespräche an.
Kreative Gruppenarbeit
Ein zentraler Bestandteil der Stunde war eine kreative Aufgabe: Die Gruppen erhielten Fotos von unbekannten Personen und entwickelten für diese eine neue Identität. Dabei überlegten sie sich Details wie Name, Herkunft, Wohnort, Alter, Sprachen und Hobbys – auf Spanisch und Französisch. Die Lehrerinnen kreierten als Vorbereitung auf diese Stunde mit Hilfe vom fobizz KI-Tool verschiedene Fotos und bereiteten diese als Kopiervorlagen für die Gruppen vor. Weiterhin erhielten die Schülerinnen und Schüler Sprachhilfen, passend zu ihrem Leistungsniveau, um die neuen Identitäten in der Fremdsprache zu kreieren.
Die Ergebnisse wurden anschließend vor der gesamten Klasse vorgestellt, und das Publikum übersetzte die Inhalte ins Deutsche. Diese Aufgabe forderte sowohl sprachliche Fähigkeiten als auch Teamarbeit und sorgte für eine lebendige Lernatmosphäre.
Ein gemeinsamer Abschluss
Die Stunde endete mit einer Verabschiedung, bei der neben „Adiós“ und „Au revoir“ auch andere Sprachen einflossen, die im Raum vertreten waren. Es war ein passender Abschluss für eine Unterrichtseinheit, die Sprachen und Kulturen in den Fokus rückte.
Fazit
Der Austausch zwischen den Spanisch- und Französischklassen verdeutlichte, wie viel Potenzial in gemeinsamem Unterricht steckt. Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Sprachkenntnisse nicht nur praktisch anwenden und erweitern, sondern auch einen tieferen Einblick in die kulturelle Vielfalt gewinnen. Die anfängliche Zurückhaltung der Jugendlichen unterstrich, wie wertvoll es ist, unterschiedliche Gruppen zusammenzubringen, um gegenseitiges Lernen zu ermöglichen. Sprache schafft Verbindungen. Durch den Austausch können Vorurteile abgebaut werden. Stereotype traten zutage, was die Schülerinnen und Schüler dazu anregte, diese kritisch zu hinterfragen.
Klicke hier, um zu den gesamten Materialien dieser Austauschstunde zu gelangen. Die Materialien können frei verwendet und angepasst werden (CC0-Lizenz).
Welche Ideen oder Erfahrungen hast du, um sprachliche und kulturelle Vielfalt im Unterricht oder Alltag noch stärker zu fördern und den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu gestalten?
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