Hallo liebe Leserinnen und Leser,

heute möchte ich euch auf eine persönliche Reise mitnehmen, die mich vor eineinhalb Jahren dazu bewegte, die Komfortzone meiner langjährigen Tätigkeit an einer Beruflichen Schule zu verlassen und neue Herausforderungen an einer Gesamtschule anzunehmen.

Ein Schritt ins Ungewisse

Nach einem Jahrzehnt an einer Beruflichen Schule in Nordhessen spürte ich den Drang nach Veränderung. Mein Entschluss, eine andere Schule anzusteuern, war nicht nur durch den Wunsch nach kürzeren Arbeitswegen motiviert, sondern vor allem durch mein Bedürfnis nach neuen Erfahrungen und persönlichem Wachstum.

Als ich meinen damaligen Schulleiter über meinen Versetzungsantrag informierte, war ich mir über den Prozess noch unsicher. Ein Versetzungsantrag in Hessen muss gut vorbereitet sein und einen triftigen Grund enthalten. In meinem Fall war es die Betreuung meiner Kinder und die Sehnsucht nach einem kürzeren Arbeitsweg. Doch die Reaktionen der umliegenden Beruflichen Schulen waren ernüchternd: Meine Fächerkombination schien nicht gefragt zu sein.

Ein Plan B

Nachdem sich die Türen an den Beruflichen Schulen verschlossen hatten, entschied ich mich für einen anderen Ansatz. Ich bewarb mich bei mehreren Gymnasien und Gesamtschulen in meiner Nähe, fest entschlossen, mein Fahrrad als mein tägliches Fortbewegungsmittel zu nutzen und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Eine Gesamtschule zeigte Interesse an meinen Medienqualifikationen, was mir neue Hoffnung gab.

Das Warten

Die Zeit verstrich und mein offizieller Versetzungsantrag war gestellt. Doch die Ungewissheit blieb bestehen. Die Schulleiterin einer anderen Gesamtschule lud mich schließlich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Der Gedanke an eine kleinere Schule mit einem überschaubaren Kollegium und Schülerschaft erweckte sofort mein Interesse.

Die Entscheidung

Nach langem Warten kurz vor den Sommerferien erhielt ich endlich die ersehnte Nachricht: Ich durfte nach den Sommerferien wechseln! Die Freude war groß, auch wenn meine Fächer nicht direkt übertragen werden konnten. Dennoch war ich bereit, mich neuen Aufgaben wie der informationstechnischen Grundbildung und Arbeitslehre zu widmen. Die Verwaltung der Lernmanagementsysteme übernahm ich sofort.

Ein neues Kapitel beginnt

Und so begann mein Abenteuer an der Gesamtschule. Trotz anfänglicher Unsicherheiten und Herausforderungen bin ich dankbar für die Chance, mich in einem neuen Umfeld weiterzuentwickeln und meine Leidenschaft für das Lehren und Lernen neu zu entfachen.

Ich freue mich darauf, die kommenden Jahre mit meinen Schülerinnen und Schülern, meinen Kolleginnen und Kollegen sowie mit der Schulleitung zu gestalten und gemeinsam neue Wege des Lernens zu erkunden.

Das mit dem täglichen Fahrrad fahren, hat noch nicht geklappt. Gelegentlich fahre ich aber die nun 24 km einfache Fahrt.

Bis bald,

Anne