Vielleicht kennst du die Situation, dass am Ende des Schuljahres Schüler entsetzt sind, welche mündliche Note du ihnen als Lehrer gibst. Obwohl du zu Beginn des Halbjahres deine Kriterien, die zu guten Noten führen, besprochen hast. Bereits vor Monaten hast du dem Schüler mitgeteilt, dass sein Engagement nicht ausreichend ist.
Doch zum Ende des Schuljahrs hörst Aussagen, wie:
„Ich habe mich doch immer beteiligt.“
oder
„Ich war doch genauso gut, wie Schüler XY und er hat zwei Notenpunkte besser als ich.“
Keine gute Situation für Schüler und Lehrer!
Ich grübelte nach einer Lösung. Wie wäre es, wenn du dieses Problem schlagartig lösen könntest? Wie wäre eine Methode, die Transparenz schafft, so dass Schüler den Überblick über ihren Leistungsstand behalten und lernen, sich selbst besser einzuschätzen? Wie wäre es, wenn sich deine Schüler mit ihrem eigenen Anspruch vergleichen und nicht mit den Mitschülern? Wie wäre es, wenn Schüler ihre Note theoretisch selbst errechnen könnten?
Stell dir vor, dass der Schüler immer genau wüsste, was er noch machen muss, um seine vorgenommene Note zu erreichen. Hierfür habe ich mir eine interessante Lösung überlegt, die du vielleicht auf deinen Unterricht übertragen kannst… Ich verkaufe zu Beginn des Halbjahres Notenpakete!
Der Schüler und ich schließen einen Vertrag, den er mir unterschreibt und mir mitteilt, welche Note er anstrebt. Unsere Währung ist ENGAGEMENT. Je mehr Engagement er einbringt, desto besser wird die Note am Ende des Halbjahres. Dieses Engagement breche ich in Kriterien runter, wie:
Es handelt sich zunächst um rein quantitative Beiträge. Ganz nach dem Motto:
Je mehr du übst, desto besser wird auch deine Note.
Die Qualität kommt hinzu, in dem die Noten der Tests und der Klassenarbeiten hinzugerechnet werden. Somit haben die Oberstufen-Schüler ziemlich genaue Vorgaben und die Kriterien sind klar. Bei der Notenbesprechung können wir dann im Detail besprechen, welche Punkte für das Ziel bereits erreicht wurden, welche noch nicht und bei welchen der Schüler aufpassen muss.
Durch das Notenpaket entsteht bestenfalls eine Lernatmosphäre, in der Schüler weniger in Konkurrenzkampf mit Klassenkameraden treten, sondern stattdessen ihre Leistungen anhand eigener Prioritäten, Maßstäben und Zielen beurteilen.
Momentan setze ich das Notenpaket in den Fächern Spanisch und Wirtschaft ein. Die ganze Idee befindet sich gerade in der Testphase, ist also noch ein Prototyp.
Wie gefällt dir die Idee des Notenpakets? Was findest du gut daran? Worin siehst du Schwächen? Nutzt du bereits ähnliche Methoden? Ich freue mich auf den Austausch und deinen Kommentar!
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